[zurück zur Startseite]


Saretzki, Nathan

jüd.
* 11.03.1887
+ 1944


oo Emmy Ullmann

Nathan Saretzki kam 1909 nach Westerburg. Er wurde jüdischer Religionslehrer und Kantor der Kultusgemeinde der Stadt Westerburg. Zuvor hatte er Pädagogik und Musik in Berlin und Frankfurt studiert. Am 8. Juli 1910 wirkt Saretzki beim Festgottesdienst zur Einweihung der Synagoge in der Altstadt mit.
In Westerburg verlobte sich Nathan Saretzki 1913 mit der Kaufmannstochter Emmy Ullmann aus der Kirchgasse 7. Dann zog er als Soldat in den Ersten Weltkrieg. Zuvor hatte er die preußische Staatsbürgerschaft erhalten.
In der Marneschlacht wurde er 1914 schwer verwundet. Schnell erreichte die Nachricht von seinem vermeintlichen Heldentod Westerburg, da sein Name auf einer amtlichen Verlustliste auftauchte. Auf dem Westerburger Friedhof wurde sogar eine Gedächtnisfeier abgehalten. Braut Emmy dankte im Kreisblatt für die Teilnahme. Saretzki hingegen überstand die schwere Kopfverletzung und vier Jahre französische Kriegsgefangenschaft. Er und Emmy konnten 1920 in Westerburg heiraten. Nach verschiedenen Anstellungen wurde Saretzki Oberkantor an der Haupt- und Westendsynagoge in Frankfurt und stellvertretender Vorsitzender der Hauptsynagoge. Er gründete verschiedene Chöre und unterrichtete an verschiedenen Schulen, von 1937 an ausschließlich am Philanthropin in Frankfurt. Dort hat er auch später als Rabbinatsverweser die letzten Gottesdienste der liberalen Jüdischen Gemeinde Frankfurt abhalten.
Am 18. August 1942 wurde das Ehepaar Saretzki nach Theresienstadt verschleppt und später (wahrscheinlich gleich nach ihrer Ankunft) im Oktober 1944 in Auschwitz umgebracht. Die 83-jährige Rosa Ullmann wurde ebenfalls deportiert und starb 1943 in Theresienstadt.

Quelle: Georg Stockschlaeder: www.ahnenreich.de; Juden im Westerwald
Westerwälder Zeitung vom Samstag, 7. März 2009, Seite 25

Vater:Elias Saretzki

Mutter:Ernestine Haschinowski

Kinder:Edgar Sarton-Saretzki


Erstellt mit dem Programm AHNENBLATT (www.ahnenblatt.de).